Taizé Gottesdienst

Der Dom leuchtet im Kerzenschein. Zeit für Gott – Zeit für sich selbst – Zeit füreinander. Vom Klavier erklingen behutsam die ersten Töne im Raum. Die Stimmen und die anderen Instrumente nehmen sie auf, vervielfachen sie zum Lobe Gottes. Die Taizé-Abende sind ein bewegendes Gottesdiensterlebnis. Hunderte Menschen feiern sie einmal im Monat im Berliner Dom.
Taizé stammt ursprünglich aus Frankreich. In dem kleinen, gleichnamigen Dorf zehn Kilometer nördlich von Cluny residiert die Communauté de Taizé, ein internationaler, ökumenischer Männerorden. Bekannt ist die Gemeinschaft vor allem durch die ökumenischen Jugendtreffen, zu denen jedes Jahr tausende Besucher vieler Nationalitäten und Konfessionen pilgern.
Die Taizé Gottesdienste im Berliner Dom orientieren sich stark an den Regeln der französischen Brüder, haben aber im Laufe der Jahre ein eigenes Profil entwickelt. Anders als in Frankreich sitzen die Teilnehmenden nicht auf dem Boden, sondern in Bankreihen. Während des Gottesdienstes zünden die Besucherinnen und Besucher Kerzen an, sodass am Ende der Feier der gesamte Kirchenraum von hunderten Lichtern erleuchtet ist. Gebete werden bei Taizé Gottesdiensten fast immer gesungen. Kantor Peter Michael Seifried unterstützt die Singenden mit seinem Klavierspiel, zusammen mit Musikern an der Geige, Klarinette, Bass und Flöte. Für alle, die sich abgesehen vom monatlichen Gottesdienst noch weiter mit den Liedern beschäftigen möchten, bietet Seifried immer montags vor dem Gottesdienst den Gesangs-Workshop ‚laudate omnes gentes‘ an.
Den ersten Taizé Gottesdienst im Berliner Dom feierte Domprediger a.D. Friedrich-Wilhelm Hünerbein im Sommer 2000. Am Anfang kamen 150 Leute, hauptsächlich Touristen. Mittlerweile ist der Berliner Dom für viele hundert Besucherinnen und Besucher ein Zentrum für Taizé in Deutschland.
