Mit der evangelischen Kirchenmusik und Heinrich Schütz verhält es sich wie mit dem Berliner Dom und seiner großangelegten Gruft: Kein Dach ohne Grundstein, keine Kuppel ohne Fundament. Schütz, der zwischen Kriegen und Epidemien ein spannendes Leben in ganz Europa verbrachte, zählt heute zu den Alten Meistern der Musikgeschichte. Wie kein anderer steht der frühbarocke Komponist für eine enge Verschmelzung von Wort und Klang auf höchstem Niveau. Die Wochenzeitig ‚Die ZEIT‘ hat ihn deshalb zum „berühmtesten Vater der protestantischen Kirchenmusik“ befördert. Eins seiner berühmtesten Werke führt die Berliner Domkantorei am Karfreitag 2024 im Berliner Dom auf: Die zu Karfreitag 1666 uraufgeführte ‚Johannespassion‘ vergegenwärtigt als reine a-cappella-Passion mit hoher Kunstfertigkeit und der Reife eines langen Komponistenlebens das Passionsgeschehen in der Gegenwart eines Kirchraums. In der hochgradig expressiven Komposition kulminiert eine ganze Musikepoche, findet die Musik des Frühbarock doch in Schütz ihren krönenden Abschluss. Umso erstaunlicher scheint heute, dass die reizvolle ‚Johannespassion‘ knapp 200 Jahre einen Dornröschenschlaf schlummerte, bis Arnold Mendelssohn sie in Bonn wiederaufführte.
Unter Leitung von Domkantor Adrian Büttemeier findet sie nun in der Andacht zur Sterbestunde ihren Weg in den Berliner Dom – herzliche Einladung!
- Fr 29. Mar 2024
- 15.00 – 16.00 h
Andacht zur Sterbestunde Jesu
Karfreitag
Predigtkirche
Predigt: Domprediger Stefan Scholpp
Mitwirkende: Georg Drake, Florian Hille
Chor: Kammerchor der Berliner Domkantorei
Leitung: Domkantor Adrian Büttemeier