Bauarbeiten - Baufortschritt
2023 – Einblick in das Sarglager

Zu Beginn der Baumaßnahmen mussten die 90 Särge zum Schutz vor Baustaub und Erschütterungen temporär ausgelagert werden. Für die Maßnahme wurden Firmen herangezogen, die langjährige Erfahrungen im Bereich des Transportes und der Einlagerung bedeutender Kultur- und Kunstgüter aufweisen. Die Betreuung durch die Bauleitung eines erfahrenen Restaurators sicherte den fachgerechten Umgang zusätzlich.
Das Heben, Verpacken und Transportieren aller Kunst- und Kulturgegenstände war an die individuellen Bedingungen der jeweiligen Särge angepasst. So wurden die zum Teil extrem empfindlichen Oberflächen mit entsprechender Sorgfalt behandelt. Im Kunstdepot wurden die Objekte wieder entpackt und so aufgestellt, dass eine turnusmäßige allseitige Begutachtung und Wartung durch Restauratoren sichergestellt ist.
Das Kunstdepot erfüllt alle an die Unterbringung von bedeutenden Kunst- und Kulturgütern gestellten Anforderungen in Bezug auf Klimastabilität, Sicherheit und Zugänglichkeit. So verwahren die Särge in einem separaten und abschließbaren Raum ohne Tageslichteinfall. Zur Vermeidung von Schimmel- und Korrosionsbildungen oder Ausdehnungsprozessen herrscht in den Räumen ein konstantes Klima. Zugangskontrollen und die Umzäunung des Geländes tragen zum Schutz des kostbaren Kulturgutes bei.
Bei allen Maßnahmen wird ein würdevoller Umgang mit den Bestattungen gewährleistet.
2023 – Bodenaufbauten und neues Wegeleitsystem


Mittlerweile konnten umfassende Leitungsarbeiten im Gruftgeschoss, wie beispielsweise die Grundleitungslegung der Heizungsanlage, abgeschlossen werden. Die Bereiche der hierfür erforderlichen Leitungsgräben sind nun größtenteils wieder verfüllt, so dass Anfang Juli mit den Bodenbelagsarbeiten – zunächst auf der Westseite (unter den Arkaden) – begonnen werden kann. Die Bodenbeläge werden als Sichtestrich in den Nebenbereichen wie Lager und Werkstätten und Terrazzoboden in den neu gestalteten WC- und Schließfachbereichen sowie in Shop und Café ausgeführt.
Zudem befinden sich die Planungen zum neuen und bilingualen (Deutsch und Englisch) Wegeleitsystem des Doms in der finalen Abstimmung. Dies wurde unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Vorgaben sowie der Prämisse, den historischen Gesamteindruck nicht negativ zu beeinträchtigen, entwickelt.
2022/2023 – Neue Sargsicherung

Bereits im Rahmen der vorbereitenden Maßnahmen sind die ursprünglichen Absperrgitter zwischen den Särgen und dem Besucherweg entfernt worden, da diese in ihrer Massivität die Wahrnehmung der Särge und des Raumes negativ beeinträchtigten. Nach ersten Testläufen Ende 2022 schreiten nun auch die Ausführungen hinsichtlich der neuen Sargsicherung im Untergeschoss des Doms unter Berücksichtigung der Vorgaben des Denkmalschutzes voran. Zum Schutz der Sarkophage und Skulpturen werden ein neues Sicherheitssystem in Form von Bewegungsmeldern (Laserscanner) sowie neue, filigrane Absperrgitter eingerichtet, die den Besuchern einen ungehinderten Blick auf die Särge gewähren. Außerdem wird sich die zukünftige Sargaufstellung an der bauzeitlichen orientieren.
2022 – Grabenausschachtungen für Heizungs- und Regenwasserleitungen


Mittlerweile sind alle haustechnisch relevanten Ausschreibungen abgeschlossen und teilweise sogar schon ausgeführt, wie etwa die neuen erdverlegten Heizungsleitungen. Hierzu bedurfte es der Ausschachtung eines 50cm tiefen Grabens auf einer Länge von circa 100 Metern im unter dem Dom anstehenden Sandboden. Nachdem dieser heute schon wieder geschlossen ist, liegt bereits der nächste Graben offen für die Erneuerung der Regenwasserleitung, die sich seit 120 Jahren unter dem Untergeschoss des Doms befand. Diese alte Leitung wird durch neue Materialien komplett ersetzt.
2022 – Brandschutzsicherungen

Die Brandschutzsicherungen in der Zwischenebene zwischen Gruft und Predigtkirche wurden fertiggestellt. Das bedeutet, dass sämtliche Stahlträger, welche die gemauerte Kappendecke des Bodens der Predigtkirche tragen, jeweils mit Brandschutzplatten ummantelt worden sind. Diese aufwändige Maßnahme bildet die Grundlage, um überhaupt diesen Zwischenraum für z.B. die Installation der neuen Lüftungskanäle und Feuerlöschleitungen nutzen zu können. Die Arbeiten konnten kosten- und termingerecht abgeschlossen werden.
2021 – Öffnung des Gewölbes

Um für die kunsthistorisch wertvollen Sarkophage zukünftig ein entsprechendes Klima in der Grablege zu schaffen, dient die Ebene zwischen Predigtkirche und Gruftgeschoss als Installationsraum für Kanäle und Trassen für die Klimatisierung. Um hier überhaupt arbeiten und die Technik fachgerecht verlegen zu können, muss an bestimmten Stellen das Gewölbe vorsichtig geöffnet werden. Die herausgenommenen bauzeitlichen Ziegel lagern sorgfältig auf Paletten, um sie anschließend wieder einbauen zu können.
2021 – Vorbereitende Maßnahmen laufen auf Hochtouren

Die vorbereitenden Maßnahmen für die geplanten Umbauarbeiten in der Gruft laufen auf Hochtouren: Rückbau, Gewölbeöffnungen, Sortieren des „Kabelsalates“ sowie Planungen der Architekten und Ingenieure.
Die in der Wiederaufbauphase zwischen 1984 und 1993 erstellten Wände werden zum Teil rückgebaut, um dem Untergeschoss des Doms dort, wo es möglich ist, seine historische Struktur wieder zurück zu geben. Dazu gehört auch das Entfernen der Wand zwischen dem ehemaligen Café und der Haushandwerkerwerkstatt. Doch bevor dies geschehen kann, muss der dahinterliegende Schacht für den neuen Aufzug im Besuchertreppenhaus von Kabeln, Leitungen und Sonstigem befreit werden, was sich hier über die Jahrzehnte angesammelt hat.
2021 - Abbrucharbeiten und vorbereitende Maßnahmen

2021 finden im Gruftgeschoss hauptsächlich Abbrucharbeiten und vorbereitende Maßnahmen statt. Einen großen Teil davon nimmt das Entfernen der Oberflächen in sämtlichen Bereichen der ehemaligen Haushandwerkerwerkstatt sowie des Shops und des Cafés ein. Das mühsame Abnehmen des Putzes belohnt mit einem deutlich sichtbaren Erfolg: die auf dem Foto sichtbare Oberfläche wird nach behutsamer Glättung zum Abschluss mit weißer Farbe geschlämmt, so dass die Tektonik des Hauses, das Lasten der gigantischen Massen in das Untergeschoss sichtbar bleibt.
Eine weitere, später jedoch nicht mehr sichtbare Begebenheit nimmt die sogenannte Kabelprüfung ein. Über Jahrzehnte hinweg wurden seit dem Wiederaufbau viele neue Kabel (Internet, Telefon, Strom usw.) verlegt – oft leider ohne Plan und kaum beschriftet. Dies führt dazu, dass ein unübersehbarer „Kabelsalat“ in vielen Bereichen des Untergeschosses zunächst geordnet oder beseitigt werden muss, bevor die Ausführung der weiteren Arbeiten überhaupt möglich ist.
2021 - Umleitung der Besucherführung

In den Nebenräumen der Gruft beginnen die notwendigen Abbruch- und Rückbauarbeiten, weitere Schadstoffsanierungen können vorgenommen werden. Um den Besucherinnen und Besuchern des Doms weiterhin fast alle Bereiche des Hauses zugänglich zu machen, wird die Besucherführung umorganisiert und so in den kommenden Jahren auch ein Einblick gewährt, der sonst nicht möglich ist. Der Raum der Grablege ist nach der vollständigen Beräumung bereit für die Arbeiten der Instandsetzung.
Herbst 2020 - Aushebung der Nordfläche


Die vorbereitende und notwendige Schadstoffsanierung in den Bereichen der Heizungsanlage, der Versorgungsschächte und der abgehängten Decken in den Flur- und Nebenräumen sowie des ehemaligen Cafés im Gruftgeschoss erweist sich als aufwändig und kompliziert. Es treten Bauteile und Zustände zu Tage, welche seit dem Wiederaufbau des Berliner Doms in den 1980er Jahren nicht mehr zu sehen waren und so wird die dringende Notwendigkeit unter anderem der Brandschutzertüchtigung mehr als deutlich.
Parallel finden Abbrucharbeiten auf der Nordseite des Doms statt, dieser Seite, die seit 1975 einen traurigen, wüsten Anblick bietet und so leider auch in den kommenden Jahren nur einer geringen Verbesserung unterzogen werden kann. Bevor die Baugrube ausgehoben wird, finden zwei Sondierungen unter Begleitung von Archäologen statt. Diese begutachten, welche Teile des Bodens der Denkmalskirche zur Tage gefördert werden, von tief unter den mit Erdreich bedeckten Flächen im Norden des Doms.
Sommer 2020 - Café kommt an die Spree
Da fast das gesamte Gruftgeschoss des Berliner Doms von den Bauarbeiten betroffen ist, Leitungen, Rohre, technische Anlagen sind zu ersetzten oder zu entfernen, muss auch das Dom-Café weichen. Am Spreeufer wird ein Übergangsstandort bis zum Ende der Baumaßnahme eingerichtet, so dass den Besucherinnen und Besuchern weiterhin ein Kaffeegenuss geboten werden kann. Voraussichtlich ab Ende 2023 öffnet das Café dann fast am alten Standort doch im neuen Gewand.
Frühjahr 2020 - Umzug der Särge und Skulpturen



Ein wesentlicher Teil der neuen Hohenzollerngruft wird der Vorraum zur Grablege sein: Hier werden den Besucherinnen und Besuchern Informationen zur Gruftgeschichte, zur Familie der Hohenzollern sowie zu den einzelnen Särgen in unterschiedlicher Tiefe vermittelt. Dies geschieht in Form von Texten, Exponaten und einem interaktiven Gruftmodell. Neue hochauflösende Fotos zeigen die Besonderheiten und Vielfalt der Särge.
Um die Gruft für die geplanten Sanierungsarbeiten der kommenden drei Jahre zu beräumen und die wertvollen Sarkophage und Skulpturen in Sicherheit zu bringen, muss der Bauplatz auf der Nordseite des Doms organisiert werden. Dazu gehört die sichere Verwahrung der Spolien der Denkmalskirche, die seit den 1990er Jahren unter Planen hier gelagert sind. Auch die wertvollen „Schinkel-Kapitelle“ werden gesichert.
Die 90 Särge und drei Skulpturen, die seit 1999 in der Gruft erstmals der Öffentlichkeit zugänglich waren, werden begleitet von Restauratoren vorsichtig verpackt und im März 2020 an einen sicheren Ort in Berlin gebracht, um sie durch Bauarbeiten nicht zu schädigen. Der Umzug der Särge war nicht ihr erster, vom alten Dom am Schloss in den Boumann-Dom in 1750, hin zum Interims-Dom im Monbijou-Park bis in die heutige Gruft.
Februar 2020 - Schweres Aufräumen


Die Nordfläche hinter dem Berliner Dom ist bereits seit Jahren Abstellplatz für allerhand ausgetauschte oder nicht mehr benötigte Bauteile aus vergangenen Baumaßnahmen. So lagern hier beispielsweise einige tonnenschwere Überreste der Vorgängerbauten (siehe Fotos). Für die Umbauarbeiten, die am 1. März in der Hohenzollerngruft starten, wird die Nordfläche gebraucht- hier soll die Baustelleneinrichtung mit Containern für die beteiligten Firmen entstehen. Deshalb sind Haushandwerker und Helfer gerade mit Aufräumen beschäftigt.
Auf der Nordfläche stand vor dem Krieg die Denkmalskirche, von der aus ein Treppenabgang in die Hohenzollerngruft führte. Im Zuge der Umbaumaßnahmen wird der Eingang zur Gruft in die Nähe dieses historischen Abgangs zurückverlegt.